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Philosophie

Leitgedanke

Die Erforschung des Weltalls zeigt jeden Tag aufs Neue, dass es in unserem Kosmos noch viel zu entdecken gibt und dass wir von weit mehr Unbekanntem als Vertrautem umgeben sind. Wer einmal in einer klaren Nacht die unendliche Sternenvielfalt durch ein Teleskop betrachtet hat, wird diesen Anblick nie wieder vergessen. Man realisiert dabei erst, wie klein und unwichtig wir sind. Um meine Faszination für unser Universum zum Ausdruck zu bringen, gebe ich allen meinen Gitarren Namen von kosmischen Objekten.

Auch in der Physik der Gitarre gibt es noch viel zu entdecken. Nur durch das Bestreiten neuer Wege können neue Klangdimensionen erschlossen werden. Ohne die gebotene Ehrfurcht vor den bekannten Gitarrenklassikern missen zu lassen, möchte ich diese nicht kopieren, sondern bewusst neue Wege beschreiten. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die Technik neu zu entwickeln oder zu optimieren, wenn man keine Rücksicht auf die Historie nehmen muss. Neue Lösungsansätze zu verfolgen heißt aber nicht zwangsläufig, die Erfahrungen des traditionellen Handwerks zu ignorieren. Die Menschheit hat sich hier über Jahrhunderte einen Erfahrungsschatz von unermesslichem Wert aufgebaut, der leider an vielen Stellen durch den Einsatz industrieller Fertigungstechnologien zunehmend verloren geht.

 

Handwerk und Technologien

Zur Erzielung eines Gesamtoptimums kombiniere ich in meinen Gitarren traditionelle Handwerkstechniken mit modernen Technologien. Da ein Mensch alleine unmöglich alle Arbeitstechniken in absoluter Perfektion beherrschen kann, arbeite ich eng mit Spezialisten in den jeweiligen Fachgebieten zusammen, wie z.B. Goldschmied, Galvaniker und Metallbauer.

In der Fertigung meiner Gitarren kombiniere ich Feingefühl mit Präzision. Wenn es um das Formen komplexer räumlicher Geometrien geht, ist das handwerkliche Schnitzen immer noch unschlagbar. Nur durch das Abtragen Span für Span spürt man den Faserverlauf des Holzes und kann eine Oberfläche liebevoll gestalten. Immer noch meine Lieblingsbeschäftigung. Wenn es aber um exakte Passungen, Ausfräsungen für Elektronik oder unsichtbare Bundschlitze geht, dann ist eine CNC-Fräse an Präzision nicht zu überbieten.

Wenn man stundenlang mit Herz und Leidenschaft an einer Gitarre arbeitet, dann fällt es schwer, das fertige Instrument künstlich mit Gebrauchsspuren zu versehen. Bei mir gibt es keine Aging-Bearbeitung. Wer sein Instrument viel spielt, erhält automatisch Gebrauchsspuren. Die sind dann aber ehrlich und authentisch und tun manchmal auch etwas weh.

 

Nachhaltigkeit

Oberste Ziele meiner Gitarrenfertigung sind überragende Fertigungsqualität und einzigartiger Klang bei maximaler Umweltverträglichkeit. Ich versuche so weit wie möglich nur natürliche Werkstoffe wie Holz, Metall, Knochen, Muscheln, Leder, Steine, Glas und Öl einzusetzen. Vor allem ist mir eine weitestgehende Vermeidung von Lacken und Kunststoffen wichtig. Wer auf Lackoberflächen und Kunststoffpickguards Wert legt, findet ein breites Angebotsspektrum auf dem Markt. Ich möchte bewusst Alternativen anbieten, vor allem, weil das auch meine persönliche Lebenseinstellung ist.

Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit ist die Reduzierung des Primärenergieeinsatzes. Durch die Verwendung einheimischer Hölzer wird Energie für den Transport eingespart und gleichzeitig werden die Regenwälder geschont. Ich setze wo immer möglich nur langjährig luftgetrocknete Hölzer ein. Diese sind deutlich freier von inneren Spannungen und zusätzlich wird gegenüber der Kammertrocknung wiederum Energie gespart.

Soweit verfügbar, verwende ich auch Hölzer in Wiederverwertung. Eine 50 Jahre alte Tischplatte oder Treppe ist bestens abgelagert und ideal für den Gitarrenbau. Hier kann man dann auch tropische Hölzer einsetzen. Immer noch besser, als wenn diese thermisch entsorgt werden würden.

 

Copyright © 2021-2023 Peter Bachmaier

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