„Ich möchte bei maximaler Umweltverträglichkeit die besten und wertigsten Gitarren bauen, die man für Geld kaufen kann.“
Lebenslauf
Schon als kleiner Junge habe ich mit Begeisterung an Holzstücken geschnitzt und immer wieder neue Sachen „erfunden“. Als Jugendlicher in den 80er-Jahren war es mein Hobby, Musikelektronik zu bauen (Verstärker, Effektgeräte, Synthesizer, …) und Gitarren zu reparieren. Nach dem Abitur absolvierte ich eine solide Ausbildung als Elektroingenieur und Wirtschaftsingenieur und habe 30 Jahre lang Erfahrungen in der Entwicklung von Elektronik und Interieur in Rennfahrzeugen und Serienautos gesammelt. Nebenbei erweiterte ich stetig meine Kenntnisse im Gitarrenbau und habe mir viele Themen dazu in der Automobilentwicklung und bei vielen bekannten Handwerkern abgeschaut. Über die Jahrzehnte fand ich dabei meinen eigenen Weg, habe zahlreiche Themen und Prozesse im Gitarrenbau neu durchdacht und meine eigenen Lösungen entwickelt.
Leitgedanke
Die Erforschung des Weltalls zeigt jeden Tag aufs Neue, dass es in unserem Kosmos noch viel zu entdecken gibt und dass wir von weit mehr Unbekanntem als Vertrautem umgeben sind. Wer einmal in einer klaren Nacht die unendliche Sternenvielfalt durch ein Teleskop betrachtet hat, wird diesen Anblick nie wieder vergessen. Man realisiert dabei erst, wie klein und unwichtig wir sind. Um meine Faszination für unser Universum zum Ausdruck zu bringen, gebe ich allen meinen Gitarren Namen von kosmischen Objekten.
Auch in der Physik der Gitarre gibt es noch viel zu entdecken. Nur durch das Bestreiten neuer Wege können neue Klangdimensionen erschlossen werden. Ohne die gebotene Ehrfurcht vor den bekannten Gitarrenklassikern missen zu lassen, möchte ich diese nicht kopieren, sondern bewusst neue Wege beschreiten. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die Technik neu zu entwickeln oder zu optimieren, wenn man keine Rücksicht auf die Historie nehmen muss. Neue Lösungsansätze zu verfolgen heißt aber nicht zwangsläufig, die Erfahrungen des traditionellen Handwerks zu ignorieren. Die Menschheit hat sich hier über Jahrhunderte einen Erfahrungsschatz von unermesslichem Wert aufgebaut, der leider an vielen Stellen durch den Einsatz industrieller Fertigungstechnologien zunehmend verloren geht.
Nachhaltigkeit
Nachdem ich den Menschen gerne als größten Schädling auf der Erde bezeichne, versuche ich wenigstens meinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.
Unser Haus mit integrierter Werkstatt erfüllt die zum Baujahr höchstmöglichen Standards bezüglich ökologischer Bauweise. Seit Jahren beziehen wir ausschließlich Ökostrom und seit 2023 produzieren wir über eine PV-Anlage auch eigenen Strom. Das Wasser für den Garten und die Klospülung kommt schon immer aus unserer Regenwasserzisterne.
Im Gitarrenbau versuche ich so weit wie möglich nur natürliche Werkstoffe wie Holz, Metall, Knochen, Muscheln, Leder, Steine und Glas einzusetzen. Vor allem ist mir eine weitestgehende Vermeidung von Lacken und Kunststoffen wichtig.
Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit ist die Reduzierung des Primärenergieeinsatzes. Durch die Verwendung einheimischer Hölzer wird Energie für den Transport eingespart und gleichzeitig werden die Regenwälder geschont. Ich setze wo immer möglich nur langjährig luftgetrocknete Hölzer ein. Diese sind deutlich freier von inneren Spannungen und zusätzlich wird gegenüber der Kammertrocknung wiederum Energie gespart.
Soweit verfügbar, verwende ich auch Hölzer in Wiederverwertung. Eine 50 Jahre alte Tischplatte oder Treppe ist bestens abgelagert und ideal für den Gitarrenbau. Hier kann man dann auch tropische Hölzer einsetzen. Immer noch besser, als wenn diese thermisch entsorgt werden würden.
Werkstatt
Um eine überragende Fertigungsqualität zu bieten, habe ich alle Arbeitsgänge über die Jahre optimiert, verschiedene Methoden miteinander verglichen und mich immer für die beste Alternative entschieden. Wobei mit der besten Alternative kompromisslos die Methode gemeint ist, die die besten Ergebnisse liefert und nicht die, die die kürzeste Arbeitszeit ermöglicht.
Für die handwerklichen Tätigkeiten benutze ich die üblichen Holz- und Metallbearbeitungsmaschinen.
Reine Handarbeit, der Hauptumfang meines Gitarrenbaus, erledige ich bevorzugt an meinem mobilen Schnitz- und Arbeitstisch, den ich immer gerade da aufstellen kann, wo das beste Licht ist und ich am liebsten arbeite.
Für erste Grobbearbeitungen, verschiedene hochpräzise Arbeiten wie versteckte Bundschlitze und Inlays kommen CNC-Fräse und Kopierfräse zum Einsatz.
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